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Arnold Vogt
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 Neue Wege historischer Bildungsarbeit.
 Zehn Jahre Arbeitskreis Museumspädagogik Ostdeutschland e.V.
 - regionale Aspekte
 in: Informationen des Sächsischen Museumsbundes e.V.,
 Hg.: Sächsischer Museumsbund e.V., Dresden,
 Nr. 23, Dresden, Dezember 2001, ISSN 0949-393X
 S. 90 - 91
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Neue Wege historischer Bildungsarbeit an Museen. 
Zehn Jahre Arbeitskreis Museumspädagogik Ostdeutschland e.V. - regionale Aspekte

von Arnold Vogt, Leipzig

In den Tagungen, die der Arbeitskreis Museumspädagogik Ostdeutschland e.V. (AKMPO) über „Museen und Schulen in Sachsen. Perspektiven einer neuen Partnerschaft" durchführte, im Frühjahr 1999 in Meißen, sodann 2000 in Leipzig und zuletzt 2001 in Dresden,1 durchweg bildete die historische Bildungsarbeit einen besonderen Schwerpunkt. Ihm waren gleich mehrere Diskussionsbeiträge gewidmet, so von Bernd Schönemann,2 Dietmar Klenke,3 Michael Matthes und Michael Kiupel.4 Außerdem gehören dazu - in diesem Heft - die Vorträge von Dorothee Dennert am Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig und von Jörg Knoll (in Verbindung mit Karin Hoser) am "Schulmuseum - Werkstatt für Schulgeschichte Leipzig". Deren unterschiedliche Beiträge bieten Aufschluss über neue ermutigende Wege historischer Bildungsarbeit an Museen. Sie kann gelingen unter günstigen Rahmenbedingungen, die eine Museumsausstellung bietet - nicht zuletzt auch mit curricularen Anknüpfungspunkten.

Das positive Echo zu dieser Tagungsserie über „Museen und Schulen..." regte zu einer weiteren Veranstaltung an im Herbst 2002 zur Qualifizierung von Lehr- und Museumskräften in Sachsen. Dies wurde einvernehmlich auf der Jubiläumsversammlung des AKMPO im Oktober 2001 im Pergamonmuseum zu Berlin beschlossen. Zur Erinnerung an die Gründung des Verbandes vor zehn Jahren5 im "Kultursaal" des Hauses fand dort auch die 12. Mitgliederversammlung statt. Sie bot Gelegenheit zum Rückblick auf insgesamt über 30 Veranstaltungen von 1991 bis 2001, darüber hinaus auch auf einen erfreulichen Zuwachs in der persönlichen und institutionellen Mitgliedschaft. Für die künftige Arbeit wurde ausdrücklich die Brückenfunktion zwischen Forschung, Theorie und Praxis hervorgehoben, um so zu Förderung und Professionalisierung der musealen zielgruppenspezifischen Kultur- und Medienarbeit auf regionaler und überregionaler Ebene beizutragen. In diesem Sinn ist ebenso eine neue Arbeitstagung am 7. und 8. Juni 2002 in Merseburg vorgesehen über "Museen in der regionalen Vernetzung. Perspektiven musealer Vermittlungsarbeit".

Über-/ regionale Aspekte sind in der Verbandsarbeit gleichermaßen von Bedeutung. Dazu bietet die neue Leipziger Satzungsreform die Chance, die länderübergreifende Struktur des AKMPO durch regionale und Landes-Arbeitsgemeinschaften zu ergänzen. Darüber hinaus ist der Arbeitskreis mehrfach in Bundesversammlungen engagiert, so zuletzt in Weimar' und in Berlin.

In Berlin tagten im Oktober 2001 ca. 160 Museumspädagog/inn/en über „Zeitzeichen / Leitzeichen. Kommunikation im Museum" auf Einladung des Bundesverbandes Museumspädagogik e.V. (BVMP) und des AKMPO in Kooperation mit dem Museumspädagogischen Dienst Berlin, den Besucherdiensten der Staatlichen Museen zu Berlin und mehreren Berliner Museen. Es sollte eine Bestandsaufnahme werden über "Museumspädagogik" als Praxis- und Berufsfeld musealer Kommunikation unter den aktuellen, sehr veränderten Rahmenbedingungen. Im Vordergrund standen Fragen zum Ausstellungswesen als Kern der öffentlich wirksamen Museumsarbeit, nicht zuletzt auch zum Anteil der Museumspädagogik in Planung und Konzeption von Ausstellungen. Mochte der Anspruch auf Mitverantwortung und Mitwirkung von Museumspädagogen zwar früher schon mehrfach erhoben worden sein,7 so wurde er durch die Berliner Tagung konkretisiert und an Praxisbeispielen unterlegt. Daran waren Experten8 verschiedener ausstellungs- bzw. vermittlungsrelevanter Bezugsdisziplinen beteiligt - aus Museologie, Erziehungswissenschaft, Ausstellungs(innen)architektur und Management, aus Forschung und Praxis. Die Beiträge, Vorträge und Workshops waren zwei Schwerpunkten gewidmet: der Objekt- bzw. Besucherorientierung vor und hinter den Kulissen gegenüber den neuen äußeren Einflüssen aus Verwaltungsreform, Medialisierung und Kommerzialisierung. Zum Schluß wurden die Diskussions- und Arbeitsergebnisse gebündelt in Plenum und Podiumsdebatte zusammen mit Vertretern aus Wirtschaft, Politik, Presse und Berufspraxis. Deutlich wurde, dass die Tagungsergebnisse zu weiterer Entfaltung der Museumspädagogik ermutigen hin zu einer noch effektiveren, professionellen Vernetzung kommunikativer Kompetenz in der Museumsarbeit.

Anmerkungen

1. Vgl. Informationen des Sächsischen Museumsbundes Nr. 18 und 19/1999, Nr. 22/2001, Dresden, Weißbach.
2. Bernd Schönemann, Museum geschichtsdidaktisch: Institution der Geschichtskultur - eigenständiger Lernort - Partner der Schule, in: Informationen des Sächsischen Museumsbundes: Nr. 19 / 1999, Dresden, Weißbach.
3. Dietmar Klenke, Museen als geschichtspolitisches Lernfeld. Grenzgänge zwischen Schul- und Museumspädagogik am Beispiel der Musikkultur, in: Informationen des Sächsischen Museumsbundes Nr. 22/ 2001, Dresden, Weißbach
4. Michael Kiupel, Grundlagen und Perspektiven für subjektorientiertes Lernen in naturwissenschaftlichen Ausstellungen und Museen, in: Informationen des Sächsischen Museumsbundes Nr. 22/2001, Dresden, Weißbach.
5. Am 26.1.1991 wurde der „Arbeitskreis Museumspädagogik Ostdeutschland e.V." im Pergamonmuseum zu Berlin gegründet. Es war bundesweit die vierte Verbandsgründung von Museumspädagogen. Sie orientierte sich am Beispiel der „Arbeitskreise..." Norddeutschland (gegründet 1983), Rheinland und Westfalen (gegründet 1985) und Baden-Württemberg (gegründet 1990) in mehrfacher Hinsicht, insbesondere im Selbstverständnis als gemeinnütziger, demokratischer „Arbeitskreis", in der generellen Öffnung für interessierte Museumspädagogen (unter mehrfach betonter, ausdrücklicher Abgrenzung von der Exklusivität der früheren DDR- „Arbeitsgruppe Museumspädagogik"), aber auch im großräumigen, teils überregionalen Horizont. Ähnlich den anderen Verbänden stammen die Mitglieder des ostdeutschen Pendants aus mehreren Bundesländern bzw. Landesteilen; neben festangestellten, teils leitenden Museumspädagogen, auch freiberufliche Kollegen, einige Museumsdirektoren und Universitätsangehörige, darüber hinaus Museen als institutionelle Mitglieder. Die Gründung des ostdeutschen „Arbeitskreises" fügte sich ein in die Gesamtentwicklung regionaler Museumsverbände in den neuen Bundesländern und begünstigte die Bildung eines Dachverbandes, des Bundesverbandes Museumspädagogik e.V., am 15.6.1991 in Frankfurt/Main. Arbeitsgruppen von Museumspädagogen, die sich andernorts versammelten, zum Beispiel in Jena und in Halle/Saale, schlossen sich dem neuen Arbeitskreis an.
6. Nele Güntheroth, Arnold Vogt (Hg.), Reiseziel: Museum. Freizeitqualität durch Zusammenarbeit von Museen und Touristik, München 2001.
7. Vgl. u.a. Beiträge von Nico Halbertsma und Gabriele Kindler in: Informationen des Sächsischen Museumsbundes, Nr. 15 / 1997.
8. Detaillierte Informationen über die Berliner Tagung des AKMPO e.V. und des Bundesverbandes Museumspädagogik e.V. im Internet unter „www.museumspaedagogik.org".
 
 
 

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